Julias erste Schritte

in den 5Rhythmen bis zur ersten Begegnung mit Gabrielle Roth

 

Es ist das Frühjahr 2001 im Hochschwarzwald, meine Kinder sind 9, 5 und 1 Jahr alt, und relativ kurz nachdem ich den Süße Medizin Sonnentanz Weg als meinen Weg mit Herz gefunden und meinen Medizin Namen erhalten habe: She Who Dances the WinterFire.
Ich lernte quasi erst mit 30 Jahren, bewusst mit Lust und Begeisterung zu „bestimmen“, meinem Stern zu folgen (und vieles mehr 😉 ) und dass „Tanzen“ irgendwie zu meiner Medizin gehörte….. bis mich jemand inspirierte zur „WAVE“ in Freiburg zu gehen….
So stand ich bald darauf als Nachzüglerin in einer Dreifach-Turnhalle voller Menschen ohne einen blassen Schimmer, worum es geht…und nach der ersten Welle fühlte es sich so an, als sei ich zuhause angekommen.
Einige Wellen später hatte ich im damals noch spärlicher ausgestatteten Internet die 5Rhythmen in Düsseldorf und Frankfurt gefunden; denn bei unseren Plänen, wieder nach NRW (main destination Köln 😉 ) zurück zu kehren, wollte ich diese lieb gewonnene Leidenschaft nicht zurück lassen.
Hier angekommen fand ich NICHTS mehr, außer 2 Stunden entfernt in Frankfurt.
Also nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte bei meinem nächsten Besuch in Freiburg den dortigen Lehrer Sangeet, ob er nicht auch mal nach Köln kommen wolle.
Und so starteten wir 2003 ganz klein, aber fein mit den 5Rhythmen in Köln (Mühlheim)… erst mit zwei Workshops im Jahr, dann zusätzlich mit mal einem Samstagabend Sweat Your Prayers im Monat, bis Sangeet 2005 nach Köln zog und wir Dienstags und Donnerstags abends jeweils 2,5 Stunden 5Rhythmen – Angebote hatten, plus Workshops, Live Waves u. v. m.
                                                                                                               

Julia als frisch gebackene 5Rhythmen- Lehrerin im Tor 28

Diese „wachsende Bewegung“ habe ich mit meiner Herzens-und-Waage-Schwester Vibha, die sich dann mehr darauf konzentrierte, das Tor28 als Raum dafür zu gründen und zu verwandeln, wie ein viertes Kind unterstützt und begleitet…. bis ich Ende 2006 in einem Silvester – Retreat mit Sangeet den „Ruf“ hörte, selber diese Seelen-Medizin (was sie für mich war und geblieben ist) weiterzugeben.
Bis dahin hatte ich hunderte von Stunden WAVES getanzt, kaum „fortgeschrittene“ Workshops (außer HEARTBEAT), geschweige denn ein Buch von Gabrielle Roth gelesen. Aber um zu entscheiden, ob ich diesen Weg wirklich auch noch gehen möchte, wollte ich Gabrielle und ihrem Sohn Jonathan begegnen, um leibhaftig zu spüren, ob ich sie als meine Lehrer annehmen kann.

So kam ich 2007 nach Hamburg zu einem CYCLES Workshop mit Gabrielle Roth…. wie immer zu spät und schlecht vorbereitet (vor lauter Kinder – unterbring und sonstiger Orga)… und stand in meinem rot leuchtenden Rock und mit weißem Shirt vor einer sich bewegenden Wand aus schwarz gekleideter Menschenmasse….
Ich hatte weder den (englischen) Text zum Workshop gelesen, noch hatte ich mitbekommen, dass wir bestimmte Kleidung mitbringen sollten… und bekam von der Organisation wenigstens ein schwarzes Shirt über den roten Rock…. so dass ich als schwarzes Schaf unter lauter schwarzen Schafen nur noch minimal auffiel 😉
Es war eine Vibration und Energie im Raum, die das, was ich zunächst in der großen Halle in Freiburg und später im Tor28 in Köln erlebt hatte noch mal um ein Vielfaches übertraf! Es war auf eine Art Kunst…. all diese um die 300 oder mehr Individuen, deren deutliche Präsenz spürbar war, gleich zu Beginn über das Tragen des Schwarz und der Hinwendung zum Tod in EINE Bewegung zu bringen, in das, was uns verbindet in unserer Unterschiedlichkeit….. DAS war Gabrielle!
Als wir dann irgendwann saßen, und ich mit meinen damals noch ziemlich rudimentären Englischkenntnissen dieser Frau lauschte, hatte ich das Gefühl, sie redet NUR MIT MIR und für mich allein! Alles berührte mich auf seltsame Art und Weise…. und gleichzeitig scheute sie nicht, ganz deutlich zu artikulieren, dass sie das, was sie tut, nicht für uns tue… im Sinne von, es ist nicht ihr Antrieb… und als sie dann irgendwann da saß und schwieg……………………………………………………….., um die Stille mit dem Satz zu brechen: „Kennt ihr das? Du siehst den Zug angefahren kommen und dann ist er schon wieder weg….. Na, wenn es wichtig gewesen ist, wird es schon wieder kommen….“ DA hatte sie mich!!! Die Perfektion der Imperfektion – wie die Unvollkommenheit der Vollkommenheit! DAS war Gabrielle für mich! Eine Einladung, ganz ich selbst zu sein, mit allem Licht und Schatten, ohne mir dafür konditioniert ins Hemd zu machen, sondern statt ein (emotionales) Theater daraus zu machen, „Theater“ / Kunst daraus zu machen. Sie war Mensch gewordene Intuition, ohne Wenn und Aber; eine Frau, die sich vollkommen ihrem Stern hingegeben hat, ein total freier Geist, der sich dem Tanzweg verpflichtet hat, ein übersprudelnder Quell von Kreativität und Inspiration, und eine Seele, die gelebt hat, wovon sie redet. JA! Das war der Busen, von dem ich trinken wollte!
Das war meine erste Begegnung mit Gabrielle Roth, durch den Tod ins Leben geboren und genährt von einer Weisheit, die der Verstand nicht begreifen kann.